Die Anzahl an Cyberangriffen gegenüber Unternehmen und staatliche Stellen nimmt immer weiter zu. Die Folgen einer solchen Attacke sind meist verharrend. Sie führen nicht nur zu diversen rechtlichen Problemen in Bezug auf den Datenschutz, sondern verursachen auch immense Kosten und ein nicht unerhebliches Sicherheitsrisiko. In den vergangene zwei Jahren haben sich die Angriffe in der DACH-Region deutlich erhöht. Der europäische IT-Sicherheitsanbieter Link11 legte kürzlich in seinem Report Zahlen für das erste Quartal 2021 vor. Zwischen Januar und März allein konnten die Experten mehr als doppelt so viele Angriffe verglichen zum Vorjahreszeitraum feststellen. Somit hat sich die bereits ohnehin sehr angespannte Sicherheits- und Bedrohungslage noch einmal verschärft.
Deutliche Zunahme an Cyberangriffen im ersten Quartal
Die Anzahl an Attacken im Internet sind deutlich nach oben gegangen. So konnten die Macher des Reports einen Anstieg von 128 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal des Jahres 2021 verzeichnen. Auch die Angriffsbandbreite bliebt mit 26 GByte/s Maximum im Angriffsvolumen deutlich oben. Die Angreifer setzen zudem vermehrt auf Carpet Bombing mit niedrigschwelligen Angriffen. So bleiben diese nicht selten unter dem Radar der Verteidigungssysteme und fallen nicht auf. Die oft tausendfach laufenden kleinen Attacken können allerdings in ihrem Ergebnis zu einem massiven Angriff von vielen Hunderten GByte/s in der Sekunde werden und die Infrastruktur in die Kniee zwingen. Gerade für eine Reihe an Cloud- und Hosting-Providern wird diese neue Art der Cyberangriffe zu einer echten Herausforderung und zu einem Problem. Das liegt insbesondere an der neuen hohen Dynamik in den Strategien. Laut Erhebungen waren in den vergangenen Monaten und Jahren fast 70 Prozent aller Attacken sogenannte Multivektor-Attacken. Also eine Kombination aus verschiedenen Techniken innerhalb der Cyber-Szene. Dabei wird selbst bei einer nicht erfolgreichen Aktion an den Zielen festgehalten. So dauerte die längste gemessene Attacke im ersten Quartal des Jahres rund 1.500 Minuten und damit länger als 24 Stunden. Wer hier über keinen wirksamen und effektiven Schutz verfügt, der müsste mit langen Wiederherstellungszeiten rechnen. Sie würden wohl ein Vielfaches der Dauer der Angriffe in Anspruch nehmen.
Cyberangriff nimmt mit der Pandemie weiter zu
In den vergangenen zwei Jahren hatten es die Angreifer im DACH-Rauch vor allem auf Unternehme abgesehen, die wegen der Pandemie stark nachgefragt waren oder aber ihre Dienste in das Digitale hinein verlagern mussten. Daher zählten etwa Gesundheitsämter, öffentliche Verwaltungen, Logistikunternehmen, Bildungsträger, Medien und Online-Handlungen zu den statistisch häufigsten Zielen. Hinzukamen Rechenzentren, die als wesentliche Zentrale vieler Unternehmen gelten. Allein jeder zweite Angriff (in Zahlen 47 Prozent) zielte auf einen ISPs oder Hosting-Provider ab. Laut Experten ist für die kommenden Wochen und Monate auch mit keinem Rückgang zu rechnen. Die Bedrohungslage bleibt also zunächst hoch. Die vielen neuen Angriffstechniken und die Angriffszahlen legen nahe, dass die Qualität und Quantität in den kommenden Monaten auf einem ähnlich hohen Niveau bleiben wird. Der Ausbau der Digitalisierung bietet dazu neue Angriffsflächen für Cybercrime. Unternehmen und Behörden müssen sich also auf eine neue Welle einstellen. Eine Welle, die auch nicht mehr verschwinden wird. Stattdessen sind neue Abwehrsysteme und Techniken im Kampf gegen die Cybercrime gefragt.